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Karten und Atlanten auf CD-ROM : ein Überblick an Hand neuer Produkte

von
Wolfgang Crom

Vorbemerkung zu 96-4-513 bis 96-4-518


Der CD-ROM-Markt bietet mittlerweile eine Vielzahl kartographischer Erzeugnisse an, die das herkömmliche gedruckte Angebot von Atlanten, Straßenkarten oder Stadtplänen ergänzen. Insbesondere die großen kartographischen Verlage haben hohe Summen in die Entwicklung der neuen Technologie investiert, die auch gleichzeitig als Grundlage für die Herstellung der Papierausgaben dient, weshalb oft sowohl das gewohnte Produkt als auch die digitale Version auf dem Buchmarkt angeboten werden. Eine Konkurrenzsituation wird von den Verlagen selbst also offenbar nicht befürchtet. Im Gegenteil soll mit der Einrichtung geographischer Datenbanken eine automatische Optimierung des aktuellen kartographischen Standes erreicht werden. Damit entfallen bei den Verlagen Überlegungen über den Zeitpunkt einer korrigierten Neuauflage. Die elektronische und die Papierausgabe greifen dann auf den selben Datenpool zurück. Die CD-ROM-Ausgabe kann damit als eine weitere Version verstanden werden.

Unter einer elektronischen Karte versteht man ein interaktives kartographisches Abfrage- und Anzeigesystem, das mit Hilfe entsprechender Software digital gespeicherte Daten in eine graphische Darstellung auf dem Bildschirm eines PC umsetzen kann. Die Daten liegen meist in Form von eingescannten digitalen Rasterdaten vor. Darüber hinaus gestatten es die Systeme dem Benutzer in der Regel zusätzlich, selbst Eintragungen vorzunehmen. Dabei kann er je nach Produkt und Zweck eigene Texte, Adressen oder Markierungen mittels Symbolen einfügen. Dadurch werden sie zu einer individuellen, anwendungsorientierten kartographischen Datenbank. Sie dienen sowohl dem Auffinden von Orten als auch der Anzeige von Informationen über den Ort, sei es, daß diese Informationen Bestandteil der Datenbank sind oder vom Benutzer hinzugefügt wurden. Angepriesen werden die CD-ROM-Ausgaben mit der Fähigkeit der multimedialen Verknüpfung von Karte, Text und Bild, gegebenenfalls auch von Ton.

Voraussetzung für die Benutzung der Karten-CD-ROMs ist ein leistungsfähiger PC mit genügend Speicherkapazität. Vor dem Kauf einer CD-ROM sollte man die Anforderungen des Herstellers mit den Kapazitäten des Gerätes unbedingt überprüfen. Mindestanforderung ist in der Regel ein PC 386, für manche Scheiben sogar ein PC 486, mit einem CD-ROM-Laufwerk und 4 oder auch 8 MB RAM Arbeitsspeicher. Die graphische Darstellung der digitalen Rasterdaten erfordert darüber hinaus eine Graphik-Karte mit der Darstellung von 256 Farben und einer entsprechend großen Auflösung von Bildpunkten. Weitere Anforderungen werden an das Betriebssystem und die Benutzeroberfläche gestellt.

Trotzdem kann man rasch an die Grenzen des Rechners stoßen und damit die Geduld des Benutzers auf eine harte Probe stellen. Antwortzeiten von mehreren Sekunden beim Scrollen sind die Regel. Das Einblenden von Orientierungskarten, Texten, Photos oder Werkzeugen als Fenster verdeckt zwangsläufig einen Teil der Karten, so daß diese hin- und hergeschoben werden müssen. Die Handhabung jedes der im folgenden vorgestellten kartographischen Werke kann nicht im einzelnen beschrieben werden. Dazu bieten die Hersteller mehr oder weniger detaillierte Anweisungen für die Benutzerführung an, deren Lektüre jedem empfohlen sei. Die bei herkömmlichen Atlanten und Straßenkarten teilweise umständliche oder komplizierte Benutzung wird durch die digitalen Karten nicht aufgehoben, es findet lediglich eine Verlagerung beim Umgang mit dem neuen Medium statt. Ein unbestreitbarer Vorteil der digitalen Atlanten aber ist die automatische Anzeige gesuchter Orte. Die Suchstrategie kann je nach Produkt und Gebiet über Orts- und Landschaftsnamen oder - wie bei den Straßenatlanten - über Postleitzahlen, bei den Stadtplänen erwartungsgemäß nach Straßennamen erfolgen.


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