.

Vorwort

zu IFB 1 (1993), 3/4


IFB 1 (1993),1/2 war eine Schnellgeburt: da das Heft rechtzeitig zum Bibliothekskongreß in Leipzig vorliegen sollte, blieb nur eine Vorbereitungszeit von einem Vierteljahr. Daß sich bei dieser Eile manche Unebenheiten und auch Fehler eingeschlichen haben, ist aufmerksamen Lesern nicht entgangen. Zu erwähnen ist insbesondere die Divergenz in der Zählung der Titel zwischen der stimmenden Numerierung im Text und der im Inhaltsverzeichnis, in dem die Nr. 39 versehentlich ausgelassen wurde, so daß das Inhaltsverzeichnis ab dieser Nummer jeweils um eine hinter der Wirklichkeit zurückbleibt und mit Nr. 88 (statt 89) endet. Da das Inhaltsverzeichnis durch das kumulierte Jahresinhaltsverzeichnis ersetzt wird, ist der Schaden nicht gravierend, zumal das Sachtitelregister die richtigen Fundstellen nachwies.

Der Herausgeber bittet ferner um Nachsicht dafür, daß er den ersten Jahrgang mit einem weiteren Doppelheft, nämlich dem vorliegenden Heft 3/4 beschließt. Seine Erwartungen im Hinblick auf die Gewinnung von kompetenten Mitarbeitern sind bei weitem übertroffen worden (wovon sich der Leser durch einen Blick in das Verzeichnis der Mitarbeiter überzeugen kann), doch hat er den Aufwand gründlich unterschätzt, der aus der Gewinnung und Betreuung dieser Mitarbeiter resultiert. Andererseits haben diese so zahlreiche und z.T. umfangreiche Texte beigesteuert, daß es nach der Anlaufzeit auch möglich gewesen wäre, diese Texte auf zwei getrennte Hefte zu verteilen, von denen das zweite dann allerdings wohl erst Anfang 1994 erschienen wäre. Der Herausgeber hat es aber in Absprache mit der Publikationsabteilung des Deutschen Bibliotheksinstituts vorgezogen, die fertigen Text sofort in einem Doppelheft zu publizieren, um so mit dem neuen Jahr leichter den einer Vierteljahrsschrift gemäßen Erscheinungsrhythmus einhalten zu können. Den Abonnenten, deren Zahl sich erfreulich gut entwickelt, dürfte dadurch kein Nachteil entstehen, zumal sie mehr Text für ihr Geld erhalten, da der Abonnementspreis für den ersten Jahrgang auf der Grundlage eines Umfangs von ca. 250 Seiten kalkuliert war.

Von dem im Vorwort zu IFB 1 (1993),1/2 entworfenen Programm konnte - neben der Gewinnung von sachkundigen Mitarbeitern - vor allem auch ein Punkt rascher als erwartet in die Tat umgesetzt werden, an dem dem Herausgeber sehr gelegen ist. Gemeint sind die "... thematisch, typologisch oder fachlich orientierte(n), in jedem Fall kritisch vergleichenden Übersichtsberichte _..." (S. 6), die anstreben, alle relevanten Informationsmittel zu einem Thema vergleichend vorzustellen und zwar bevorzugt, wenn auch nicht ausschließlich, die derzeit auf dem Markt erhältlichen. Im vorliegenden Heft findet der Leser derartige Übersichtsberichte zu folgenden Themen:

1.
Ein kritisch registrierender Überblick über den Stand der gedruckten Ausgaben der Nationalbibliographien in den deutschsprachigen Ländern.
2.
Eine vergleichende Übersicht über deutschsprachige Dramenführer.
3.
Ein Panorama der seit 1990 erschienenen Autorenlexika und Bibliographien zur Literatur Lateinamerikas aus Anlaß des Erscheinens eines deutschsprachigen Lexikons aus dem Verlag Suhrkamp.
4.
Der erste Teil eines Überblicks über die Informationsmittel auf CD-ROM von Musikliteratur, Noten und Tonträgern.
5.
Gleichfalls der erste Teil einer zweiteiligen, typologisch ausgerichteten Untersuchung über neue Atlanten.

Diese Art von Überblicksberichten, die sich nicht auf Neuerscheinungen beschränken müssen, soll konsequent weitergeführt werden. So ist ein Beitrag über die wichtigsten Informationsmittel zur Märchenforschung in Arbeit und über einen solchen zum Bauingenieurwesen verhandelt der Herausgeber gerade.

Dem Leser wird nicht entgehen, daß die Zahl der in diesem Heft vorgestellten CD-ROM-Ausgaben gegenüber dem vorhergehenden Heft beträchtlich zugenommen hat und daß diese Rezensionen nicht nur besonders umfangreich ausfallen, sondern sich auch im "Stil" deutlich unterscheiden. Der Grund dafür liegt einerseits sicherlich in der relativen Neuheit des Mediums, die es bisher nicht erlaubte, einen adäquaten Rezensions-"Stil" auszubilden und zum anderen sicherlich auch in der Gefahr, über der Beschreibung der Handhabung zuweilen den Inhalt etwas aus dem Auge zu verlieren.

Bei der Systematik für die Anordnung der Rezensionen wurden gegenüber IFB 1 (1993),1/2 kleinere Änderungen vorgenommen. Die wichtigste betrifft die Zuordnung der damals bei AFB klassifizierten Informationsbanken zur neu benannten Gruppe AA Informationsmittel, die sich jetzt in AAA Führer zu Informationsmitteln und AAB Informationsbanken gliedert.

Das Jahresinhaltsverzeichnis für IFB 1 (1993) kumuliert nicht nur die Titel der beiden Doppelhefte 1/2 und 3/4, sondern bietet - an der jeweiligen Systemstelle - zugleich auch Verweisungen auf solche Titel, die in den Heften selbst nicht an den ihnen nach der Systematik eigentlich zukommenden Stellen erscheinen; dies gilt insbesondere für die innerhalb des zusammenhängenden Komplexes von Besprechungen über die einzelnen Teile der Nationalbibliographien der deutschsprachigen Länder behandelten Reihen für spezielle Schriftengattungen (IFB 93-3/4-106 - 135). Dies ist u.a. auch der Grund dafür, daß auf die Angabe der Anfangsseite verzichtet und der Benutzer nur auf die laufende Nummer verwiesen wird.

Als Vorschau seien folgende Schwerpunkte der nächsten Hefte genannt:

1. Nationale Bibliotheksadreßbücher

2. Biographische Nachschlagewerke

3. Bildarchive auf Mikrofiche aus dem Bereich der Kunst

4. Länder- und Ortshandbücher und -enzyklopädien

5. Nachschlagewerke über Afrika

Das ausführliche Vorwort zu IFB 1 (1993),1/2 enthielt zwei Äußerungen, die zu Mißverständnissen Anlaß gaben, weshalb diese Äußerungen nachträglich präzisiert werden sollen.

Wenn es damals hieß, "IFB führe die vom Herausgeber begründete und von ihm zwanzig Jahre in der Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie (ZfBB) von 1974 bis 1993 betreute Rubrik Ausgewählte Bibliographien und andere Nachschlagewerke (ABUN) in erweiterter Form und mit neuer Konzeption fort", so sollte damit natürlich nicht gesagt werden, daß die ZfBB künftig auf eine entsprechende Rubrik verzichten würde. Der Herausgeber von IFB, der sich bereit erklärt hat - trotz der nicht unbeträchtlichen doppelten Belastung - seine frühere Rubrik in der ZfBB noch bis zum Ende von Jg. 40 (1993) der ZfBB zu betreuen, freut sich, daß es deren Herausgeber gelungen ist, Frau Erika Tröger von der Deutschen Bücherei in Leipzig dafür zu gewinnen, die Rubrik ab Jg. 41 (1994) weiterzuführen. Der Herausgeber von IFB ist mit Frau Tröger übereingekommen, bei der Auswahl der rezensierten Informationsmittel keine Abstimmung zwischen IFB und der neu konzipierten Rubrik in der ZfBB vorzunehmen, da der Aufwand dafür den Nutzen deutlich übersteigen würde.

Das zweite Mißverständnis resultierte aus folgender Formulierung: "Von den Lehrkräften an den bibliothekarischen Ausbildungsstätten und den im dienstzeitbegleitenden Unterricht tätigen Bibliothekaren haben erstere in aller Regel keinen engen Kontakt zu den Bibliotheken selbst, kennen deswegen zumeist nicht den Neuzugang an Informationsmitteln aus eigener Anschauung und sind deshalb ganz besonders auf eine laufende und aktuelle Information angewiesen. Dies trifft nicht nur auf Neuerscheinungen zu, sondern mindestens ebensosehr auf Änderungen bei Informationsmitteln, die bereits zum Unterrichtsstoff gehören." Dem Herausgeber ist leider zu spät bewußt geworden, daß er hier unbeabsichtigt ein Problem angesprochen hat, das, nach den z.T. heftigen Reaktionen zu schließen, einen wunden Punkt bei den Kollegen an den bibliothekarischen Fachhochschulen berührte, von denen sich einer dagegen verwahrt, aus der Reihe der Bibliothekare ausgegrenzt zu werden. Nichts lag dem Herausgeber ferner, als dergleichen zu unterstellen, kennt er doch genügend Kollegen von den Fachhochschulen, in denen er keineswegs "Bibliothekare zweiter Klasse" (um eine andere Äußerung zu zitieren) erkennt. Die Tatsache, daß die meisten Kollegen von den Fachhochschulen in der Regel wohl eben nicht das Privileg haben, direkt im Geschäftsgang großer Bibliotheken ganz aktuell "den Neuzugang an Informationsmitteln aus eigener Anschauung" zu sichten, scheint dem Herausgeber freilich weiterhin zuzutreffen, insbesondere auch im Hinblick auf solche Informationsmittel, die die Bibliotheken der Fachhochschulen selbst nicht erwerben können und müssen. Daß letztere dagegen vielen Bibliotheken den experimentellen Umgang mit elektronischen Informationsmittel voraus haben, belegen einschlägig Rezensionen sowohl des vorhergehenden als auch des vorliegenden Heftes, die von Mitarbeitern von Fachhochschulen stammen. Und daß der Herausgeber nun wirklich in dem Lehrpersonal der Fachhochschulen keine Bibliothekare zweiter Klasse sieht, kann man allein schon an der Tatsache ablesen, daß er gerade auch Kollegen aus diesem Bereich zur Mitarbeit an IFB aufgefordert hat, und das mit viel Erfolg.

Bisher sind zwei Rezensionen über IFB erschienen, die erste kritisch wertend, die zweite weitgehend referierend:

Für Bibliothekare aller Sparten : ein neuer Besprechungsdienst richtet sich an Informationsspezialisten / Bernward Hoffmann. //_In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. - 160 (1993),71, S. 23 - 24.

Dazu erschien ein Leserbrief: Bewährtes nicht ohne Not über Bord werfen / Klaus-Dieter Lehmann ; Vittorio E. Klostermann. //_In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. - 160 (1993),76, S. 36.

Neue bibliothekarische Fachzeitschrift / Dieter Schmidmaier. //_In: Buch und Bibliothek. - 45 (1993),10/11, S. 907 - 908.


Zurück an den
Bildanfang