Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
[ Bestand in K10plus ]
Lexikon der Renaissance
- 01-2-452
-
Lexikon der Renaissance / Herfried Münkler ; Marina
Münkler. - München : Beck, 2000. - 472 S. ; 21 cm. - ISBN
3-406-46628-1 : DM 49.80
- [6400]
Einen ganz anderen Zugang zur Renaissance als die beiden vorstehend
besprochenen Nachschlagewerke bietet das Lexikon von Herfried und
Marina Münkler. Aus 82 Artikeln soll ein Gesamtbild der Epoche
entstehen. Hervorzuheben sind ausführlichere Überblicksartikel wie
diejenigen über Entdeckung und Eroberung, Humanismus/Humanisten,
Kaufleute, Literatur oder Malerei. Diese Artikel lassen sich in Umfang
und Gehalt am ehesten mit den entsprechenden Beiträgen in der
Encyclopedia of the Renaissance vergleichen. Daneben finden sich
Artikel zu Autoren (Alberti, Boccaccio, Cervantes, Dante, Erasmus,
Luther, Machiavelli, Montaigne, Paracelsus, Petrarca, Rabelais,
Savonarola, Shakespeare, Vasari, Vespucci), bildenden Künstlern
(Botticelli, Dürer, Giotto, Holbein, Leonardo, Michelangelo, Palladio,
Raffael, Tizian), Herrschern und italienischen Dynastien (Borgia,
Este, Franz I., Heinrich VIII., Karl V., Medici, Sforza) und zu
einigen Zentren urbanen Lebens (Augsburg, Ferrara, Florenz, Nürnberg,
Rom, Venedig). Traditionellen Forschungsschwerpunkten entsprechend
stehen somit Kunst und Kultur im Mittelpunkt. Andere Felder wie
Philosophie und Naturwissenschaften werden eher am Rande berührt, was
jedoch im gesteckten Rahmen wohl unvermeidbar war. Gleichwohl sind
wesentliche Grundzüge der Epoche klar und differenziert
herausgearbeitet. Die Literaturhinweise zu den Artikeln sind aktuell
und weiterführend (auf eine Allgemeinbibliographie wurde
verständlicherweise verzichtet). Versehen beschränken sich auf
Nebensächliches.[1] Das Lexikon der Münklers eignet sich weniger zum
raschen Nachschlagen von Fakten als vielmehr zum vergnüglichen und
informativen Lesen. Der Klappentext vergleicht das Lexikon zu Recht
mit einem "Puzzle", das man am liebsten erst dann liegen läßt, wenn
man alle Teile zusammengesetzt (in diesem Fall: gelesen und
miteinander verbunden) hat. Es ist bedauerlich, daß das Puzzle nicht
mehr Teile hat.
Christian Heitzmann
- [1]
- So wird z.B. Pomponius Laetus - nicht Laetius - auf S. 345, nicht
wie im Register angegeben auf S. 344 erwähnt.
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