Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
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Comenius-Bibliographie


01-2-381
Comenius-Bibliographie : deutschsprachige Titel 1870 - 1999 / hrsg. von Gerhard Michel. Red. Mithrsg.: Jürgen Beer. - 1. Aufl. - Sankt Augustin : Academia-Verlag, 2000. - XII, 241 S. ; 22 cm. - (Schriften zur Comeniusforschung ; 27). - ISBN 3-89665-114-5 : DM 58.00
[6382]

Es ist immer schade, wenn Bearbeiter einer Bibliographie, die diese aus Begeisterung für die Sache erstellen und auf dem inhaltlichen Gebiet sicher kompetent sind, sich dabei nicht auch des Sachverstandes von Fachleuten auf dem Gebiet der Bibliographie versichern. Ein Ergebnis solcher Vorgehensweise ist auch die anzuzeigende, an der Comenius-Forschungsstelle der Universität Düsseldorf erstellte Bibliographie.

Sie setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Im ersten Teil aus einer bereits im Jahre 1971 erschienenen Comenius-Bibliographie von Hildburg Bethke[1] (Nummern 1 bis 1183) für den Zeitraum 1870 bis 1970 und einem Nachtrag für den Zeitraum 1971 bis 1999, der von den genannten Bearbeitern verantwortet wird (Nummern 1184 bis 2407). Man hätte erwartet, daß die Bearbeiterin der übernommenen Bibliographie auf dem Titelblatt genannt worden wäre. Das hätte nicht nur die wissenschaftliche Redlichkeit geboten, sondern ihre bibliographische Arbeit zeichnet sich auch durch ihre Sorgfalt und Kenntnis bibliographischer Standards aus, was man für das, was die auf dem Titelblatt genannten Bearbeiter hinzugefügt haben, nicht behaupten kann. Die folgenden Kritikpunkte beziehen sich daher stets auf den zweiten Teil.

Die Bearbeiter bezeichnen das vorliegende Werk als "Baustein" (die deutschsprachige Literatur) für eine noch ausstehende internationale Comenius-Bibliographie. Die Beschränkung auf deutschsprachige Titel ergibt sich aus der Vorgabe, "das Vorhaben arbeitstechnisch in einem vertretbaren zeitlichen Rahmen durchführen und abschließen zu können". Ist dies bei der Festlegung des zu verzeichnenden Materials vollauf gerechtfertigt, so darf es aber nicht zum Grundsatz bei der Arbeit an dem vorhandenen Material zum Tragen kommen. Leider aber geschieht genau dieses.

Was ist nun wirklich verzeichnet? Offenbar doch nicht bloß die deutschsprachige Literatur der Jahre 1870 bis 1999, sondern es mischen sich auch fremdsprachige Titel darunter, beispielsweise ein eindeutig tschechisches Buch, wie Nummer 2068. (Wenn im folgenden Nummern genannt werden, beziehen sie sich auf den entsprechenden Titelnachweis in der Bibliographie und es ist stets ein "z.B." zu ergänzen). Im folgenden wird deutlich, daß diese Eigenheit (daß etwas behauptet wird, dann aber gar nicht stimmt) ein Strukturmerkmal der gesamten Bibliographie ist.

Die Bibliographie verzeichnet insgesamt 2407 Titelnachweise. Das darf man aber nicht allzu ernst nehmen, denn die Titelmenge wird künstlich dadurch aufgebläht, daß mehrfach das ganze Sammelwerk zusätzlich aufgenommen wurde, wenn nur ein Aufsatz darin einschlägig ist (1574, 1576).

"Die Bibliographie strebt Vollständigkeit an, ... sicher ein Ziel, dem man nahekommen kann, ohne es ganz zu erreichen" (S. VII). Nun ist jedem, der bibliographisch tätig ist, bewußt, daß es die vollständige Bibliographie nicht gibt. Es sollten jedoch alle verfügbaren Quellen herangezogen werden, um diesem "Ziel nahezukommen". Das ist hier nicht der Fall. So scheint die Information, daß es elektronische Auskunftsmittel gibt, wie Datenbanken und online recherchierbare Bibliothekskataloge, noch nicht zu den Bearbeitern des vorliegenden Buches durchgedrungen zu sein.[2] Aber auch Bibliographien in konventioneller Form - sogar im Bereich der Pädagogik - wurden nicht vollständig oder zumindest nicht sorgfältig genug ausgewertet.[3] Auch ist es ein Muß, wenn man die Literatur zu einer historischen Persönlichkeit zusammenstellt, die vorliegenden Bibliographien zu ihren Zeitgenossen (hier etwa Johann Valentin Andreae und Wolfgang Ratke) durchzukämmen und dabei u.a. literaturwissenschaftliche Bibliographien heranzuziehen. Auch dies ist nicht geschehen.[4] Zudem lehrt die bibliographische Erfahrung, daß in jeder Bibliographie zumindest die letzten drei Jahre vor ihrem Erscheinen grundsätzlich lückenhaft sind. Ein Nachbibliographieren der übernommenen Titelmenge zumindest für die Jahre 1968 bis 1970 wäre also unumgänglich gewesen, hat aber offenbar auch nicht stattgefunden.

Die Bibliographie gliedert sich in folgende Teile: Zwei chronologische Titellisten: 1870 - 1970 und 1971 - 1999. Dazu ein Personenregister und ein Werkregister (mehr dazu unten). In jedem Jahr wird in vier Rubriken gegliedert: A) deutsche Ausgaben von Werken des Comenius; B) Buchpublikationen der Sekundärliteratur, Beiträge in Sammelschriften sowie in nicht periodisch erscheinenden Reihen; C) Zeitschriftenaufsätze, D) Rezensionen (durchgehend für 1971 - 1999, für die Jahre 1870 - 1970, wie von der Vorgängerbibliographie übernommen, in Auswahl). Der Benutzer fragt sich: Warum sind nur die Beiträge in "nicht periodisch erscheinenden Reihen" verzeichnet, nicht aber die in periodisch erscheinenden? Denn in der Gliederung tauchen letztere nicht auf. Darüber hinaus erweist sich, daß die gewählte Rubrizierung nicht durchgehalten ist: So sind unter C) zusätzlich Zeitungsartikel (2320) aufgeführt, und Titelnachweise, die nach obiger Definition unter B) fallen würden, sind in C) verzeichnet (1318, 2171), wie umgekehrt solche, die zu C) gehören, unter B) stehen (2153).

Sieht man sich die formale Erschließung der Titel im zweiten Teil der chronologischen Titellisten an, so wird ersichtlich, daß den Bearbeitern bibliographische Grundkenntnisse fehlen. Ein Grundsatz bibliographischer Arbeit ist: Gleiches wird gleich behandelt. Hier hingegen herrscht die bibliographische Postmoderne: "anything goes"! Die ungleiche Ansetzung des Gleichen ist ein durchgehendes Merkmal der Titelbeschreibung.

Sind im ersten, dem übernommenen, Teil noch die nicht autopsierten Titel gekennzeichnet, so wird dies im zweiten wohlweislich vermieden. Denn hier gibt es ganz abstruse Titelnachweise, die bei einer konsequenten Autopsierung anders aussehen müßten. Nur ein Beispiel: die Nummer 1569. Hier ist ein als Herausgeberschrift gekennzeichnetes Buch nachgewiesen, das in Wirklichkeit ein Sammelband von früheren unselbständigen Veröffentlichungen des Autors ist und zu Comenius nur einen einschlägigen Titel (nämlich den Wiederabdruck von Nummer 797) enthält. (Dieses Buch ist in der Düsseldorfer Universitätsbibliothek vorhanden, hätte also durchaus ohne Aufwand eingesehen und korrekt angesetzt werden können).

Im ersten Teil sind die Autorennamen ausgeschrieben (offensichtlich nur dann nicht, wenn sie nicht ermittelbar waren), im zweiten Teil nicht, aber dies wird nicht durchgehalten (1822). Verlage werden manchmal angegeben, manchmal aber auch nicht - teilweise sogar bei ein und dem selbem Buch (1827, 1828). Manchmal fehlt auch der Verlagsort (1312). (Über die Ansetzung der Verlagsnamen breiten wir lieber ganz den gnädigen Mantel des Schweigens.) Bei Titeln, die in der DDR erschienen sind, wird der Verlagsort Berlin als "Berlin (Ost)" angesetzt. Nun ist ja der kalte Krieg eigentlich vorüber, aber selbst dann, wenn man durch die Hinzufügung des (Ost) die ideologische Provenienz eines Titels kennzeichnen wollte, was durchaus einen Sinn hätte, muß man es auch durchhalten - hier geschieht dies nicht (1128, 1440, 1571). Von Körperschaften veranlaßte Schriften, die keinen persönlichen Urheber haben, werden einmal unter der Körperschaft, ein anderes Mal unter dem Sachtitel angesetzt (2040, 2068). Schriftenreihen werden (sowohl bei Monographien als auch bei Aufsätzen aus Sammelwerken) bisweilen aufgeführt, an anderen Stellen nicht. Bei Aufsätzen in Sammelwerken sind die Seitenzahlen zum Teil weggelassen (1469, 2061).

Der wahre bibliographische Wilde Westen allerdings herrscht bei der Ansetzung von Zeitschriftenaufsätzen. Sind im ersten Teil alle Zeitschriftennamen mit einer Ortsangabe verzeichnet, so geschieht dies im zweiten Teil mal so, mal so. Besonders absurd ist in diesem Zusammenhang die Angabe "o.O." bei Titel 1914. Auch die Jahrgangsangaben werden nicht immer angeben, eine Regel läßt sich nicht erkennen; dasselbe gilt für die Aufführung der Heftnummern. Sie erfolgt vorwiegend dann, wenn der Jahrgang nicht durchgezählt ist. Aber sie taucht - wie hätte man es anders erwartet - auch dann auf, wenn dies der Fall ist (1351); umgekehrt fehlt die Heftangabe, wo sie nötig ist, weil bei einer Zeitschrift jede Nummer separat gezählt ist (2020; hier muß der Benutzer im ungünstigsten Fall 52 pro Jahr erscheinende Hefte durchsehen, um den verzeichneten Titel zu finden). Der Titel ein und derselben Zeitschrift wird teilweise ausgeschrieben, teilweise aber auch abgekürzt (1457, 2104). Eine Zeitschrift wird einmal mit ihrem Untertitel angesetzt, ein anderes Mal ohne (1291, 1338). Dafür wird aber bei einer Zeitschrift, die mehrere Unterreihen hat, diese für das Auffinden des Aufsatzes notwendige Unterreihe nicht aufgeführt (1458).

Insgesamt drängt sich der Eindruck auf, daß viele Titel aus anderen Bibliographien abgeschrieben wurden, ohne daß danach eine redaktionelle bibliographische Bearbeitung der Titelaufnahmen erfolgt wäre. Offenbar wurde die Bibliographie auch nicht Korrektur gelesen. So wird im Abkürzungsverzeichnis eine Zeitschrift mit SCetH kodiert, im Titelverzeichnis findet man aber auch die Abkürzung StCeH (2016). Bei Titel 1429 steht der Zeitschriftentitel Mitt. Bl. d. Com. Forschungsstelle im Institut für Pädagogik der RUB. Sieht man davon ab, daß dieser Zeitschriftentitel laut Abkürzungsverzeichnis eigentlich als MB angesetzt sein sollte, sucht man auch vergeblich im Abkürzungsverzeichnis das häufig vorkommende Kürzel RUB.

Es ließe sich noch endlos weitermachen, aber dafür ist der Platz zu schade. Es dürfte jedoch hinreichend deutlich geworden sein, daß es in jeder Hinsicht an der nötigen Sorgfalt gemangelt hat. Ein bibliographischer Laie möchte einwenden: Was echauffiert sich der Rezensent so über diese formalen Fehler und Auslassungen, irgendwie findet man auch mit den vorliegenden Angaben die Literatur, wenn man sie einsehen möchte,[5] soll er sich doch lieber eingehend mit der Sacherschließung, dem eigentlichen Kernstück einer ernst zu nehmenden Bibliographie auseinandersetzen. Er täte es gerne! Aber diese ist nun wirklich dürftig, und was es gibt, zeigt ebenfalls die Zeichen der an der Formalerschließung aufgezeigten Schlamperei.

Wer beispielsweise wissen möchte, welche der "2407" Titel Comenius' Aufenthalt an der Hohen Schule in Herborn oder seine Zeit in Amsterdam behandeln, wird vergebens nach einem entsprechenden Register suchen. Er muß notgedrungen das ganze Buch durchlesen, hat aber dann immer noch nicht die Gewißheit, daß er alle einschlägigen Dokumente identifiziert hat, denn die entsprechenden Informationen stehen häufig nicht im Sachtitel.

Was es lediglich gibt, sind ein Personenregister und ein Register zu Werken (Primärliteratur) (S. VIII). Bei dem Personenregister handelt es sich um das Register der beteiligten wie auch der behandelten Personen. Darauf wird allerdings nirgends hingewiesen, der Benutzer muß sich diese Information selbst zusammenreimen. Ob es sich allerdings um eine vollständige Verschlagwortung der Inhalte der verzeichneten Dokumente handelt, oder nur um ein Register derjenigen Titel, in denen eine behandelte Person im jeweiligen Sachtitel vorkommt, das zu überprüfen, hat sich der Rezensent auf Grund der anderweitigen Erfahrungen nicht antun wollen. Auch hier hätte Korrekturlesen nicht geschadet, um die Unfähigkeit des verwendeten Computerprogramms beim Sortieren der deutschen Umlaute (Förster ist nicht bei Foerster, sondern hinter Forster, März ist hinter Marx eingeordnet) zu korrigieren.

Das Register zu Werken (Primärliteratur) verweist auch auf Werke der Sekundärliteratur. Möglicherweise ist gemeint, daß es sich um das Register zu Werken von Comenius und von Abhandlungen über die Werke von Comenius handelt. Erklärt wird die Funktion des Registers leider nirgends. Außerdem wimmelt es von Fehlern, Lücken und Unkenntnis bibliographischer Gepflogenheiten. (Davon, daß die Artikel bei der alphabetischen Einordnung nicht übergangen wurden, wollen wir gar nicht erst reden, schließlich kann der Computer das ja nicht.)

Sinnvollerweise sollte man in einem Register von Werken einer Person, für die sowohl Werke in Originalsprache als auch solche in Übersetzung verzeichnet sind, die verschiedenen Titelvarianten an einer Stelle zusammenführen. Dies wurde hier im Ansatz zwar versucht, ist aber nicht durchgehalten. So wird von Werktitel Didaktische Ährenleiste auf den Einheitssachtitel verwiesen, von den Titeln Briefe an den Himmel u.a. nicht. Auch fehlen Werktitel, die im Text verzeichnet sind: Amsterdamer Gesangbuch des Comenius (1614), Die Übergabe der Fackel (1029) u.a. im Register. Besonders deutlich wird, daß hier bibliograhische Laien am Werk waren, beim Registereintrag Deutsche Katechismen. Dieser verweist auf die Nummer 79 [von der auch der Reprint des Buches aus dem Jahre 1982 nicht aufgeführt ist]. Deutsche Katechismen ist aber kein Werk von Comenius, sondern es handelt sich um das Thema einer Sekundärschrift, in der u.a. ein darunter fallendes Werk von Comenius behandelt wird. Noch dazu ist in dem genannten Buch folgendes Werk von Comenius abgedruckt: Die uralte christliche catholische Religion (in kurtze Frag und Antwort verfasset). Es hätte also zumindest von einem entsprechenden Registereintrag verwiesen werden müssen. Aber auch das Original ist allerdings - zumindest Comenius-Forschern sollte es das sein - bekannt: Katechismus pro mládez ceskou Jednoty Bratrské. Die Ansetzung im Register hätte demnach bibliographisch korrekt dort erfolgen müssen, mit einer Verweisung vom deutschen Titel.

Resümierend bleibt festzuhalten, daß diese Bibliographie eines denjenigen Nachschlagewerke ist, die in die Kategorie "besser als gar nichts" fallen und die man bei entsprechendem Bedarf dennoch erwerben muß, allerdings nur, weil es zur Zeit nichts Besseres gibt. Es bleibt zu hoffen, daß die Bearbeiter sich irgendwann die Zeit nehmen, um aus diesem "Baustein", den man besser einen Bruchstein oder einen Steinbruch nennen sollte, ein Nachschlagewerk zu verfertigen, das die Bezeichnung Bibliographie verdient, weil es sich an den bibliographischen Standards und insbesondere an dem von der Sache geforderten orientiert, statt daran, was "arbeitstechnisch in einem vertretbaren zeitlichen Rahmen durchführen und abschließen zu können" ist. Ein großer Pädagoge wie Comenius hätte dies wahrlich verdient.

Ulrich Schäfer


[1]
Jan Amos Comenius : Geschichte und Aktualität 1670 - 1970 / die Hrsg. der Bände besorgte Heinz-Joachim Heydorn. - Glashütten im Taunus : Auvermann. - 1. Abhandlungen. - 1971. - 212 S. : Ill. - 2. Eine Bibliographie des Gesamtwerkes. - 1971. - 189 S. : Ill.
Die Bibliographie von A. Bethke bildete den zweiten Teil (S. 105 - 189) von Bd. 2 dieses aus Anlaß des 300. Todestages von Comenius erschienenen Sammelwerkes. Außer der Bibliographie der deutschen Publikationen enthält er auf S. 7 - 104 den Beitrag Komenskys literarische Tätigkeit in Form von Medaillons dargestellt von Josef Brambora. Hinter diesem wenig aussagekräftigen Titel verbirgt sich eine annotierte Bibliographie von Comenius' Werken im Alphabet der Sachtitel mit folgenden Angaben: Entstehungszeit und -ort und Sprache; Erscheinungsjahr und -ort; Übersetzungen (zumeist ins Deutsche); Deutsche Erstveröffentlichungen; Weitere wichtige Angaben; Charakteristik; Sekundärliteratur. Da diese Bibliographie nicht überholt ist, wird man Bd. 2 des Sammelwerks weiter in den Informationsbeständen belassen, was zur Folge hat, daß man auch die an sich durch den Wiederabdruck im hier rezensierten Band überholte Bibliographie von Bethke stehenlassen muß.
Das weiter oben (IFB 01-2-285) besprochene, nach dem Berichtsende der vorliegenden Comenius-Bibliographie erschienene Werk German lexicography in the European context : a descriptive bibliography of printed dictionaries and word lists containing German language (1600 - 1700) / William Jervis Jones. - Berlin [u.a.] : de Gruyter, 2000. - LX, 754 S. ; 24 cm. - (Studia linguistica Germanica ; 58). - ISBN 3-11-016517-1 : DM 348.00 [6644] enthält (S. 182 - 252) eine vorzügliche raisonnierende Zusammenstellung aller 143 im 17. Jahrhundert erschienenen Ausgaben von Comenius' lexikographischen Werken (Janua linguarum; Janua linguarum vestibulum; Orbis sensualium pictus sowie einiger kleiner Werke). [sh] (zurück)
[2]
Stichproben in der CD-Bildung ergaben (Anzahl der Desiderata in Klammern): 1985(1), 1989(1), 1993(5), 1997(2). Eine zufällige Stichprobe im OPAC der Deutschen Bibliothek ergab auf Anhieb folgende beiden Desiderata (davon sogar eine Dissertation): Theorien über die Arbeitskraft in der neueren Geschichte des pädagogischen und philosophischen Denkens / Reinhold Oberlercher. - Hamburg, Univ., Diss. - Bd. 1 : Diesterweg, Komenskì, Makarenko. - 1975. - IV, 298 S. - Von Comenius bis ins 20. Jahrhundert : Geschichte der neuzeitlichen Pädagogik ; Darstellung mit Quellentexten / Werner Raith. - Starnberg : Raith, 1969. - 80 S. (zurück)
[3]
So ergab eine Stichprobe in der Bibliographie Pädagogik des Jahres 1973 folgendes Desideratum: Zwei frühe Formulierungen des Maturitätsproblems : J. A. Comenius und V. L. von Seckendorff / Hans-Georg Herrlitz. // In: Studium als Standesprivileg : die Entstehung des Maturitätsproblems im 18. Jahrhundert ; lehrplan- und gesellschaftsgeschichtliche Untersuchungen / Hans-Georg Herrlitz. - Frankfurt (am Main) : Athenäum-Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1973. - (Fischer-Athenäum-Taschenbücher ; 3005 : Erziehungswissenschaft), S. 16 - 31. (zurück)
[4]
Das Quellenlexikon zur deutschen Literaturgeschichte : Personal- und Einzelwerkbibliographien der internationalen Sekundärliteratur 1945 - 1990 zur deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart. - Bd. 1 (1994) - (Rez.: IFB 94-3/4-438) etwa erbringt eine nicht unerhebliche Menge von Desiderata allein für die dort erschlossenen Jahre.
Für Andreae: Die Bedeutung von Andreae und Comenius für die europäische Geistesgeschichte / Blanka Jerábek. // In: Johann Valentin Andreae : 1586-1654 ; ein universaler Geist des 17. Jahrhunderts in internationaler Sicht ; Vorträge bei den Gedenkwochen aus Anlaß seines 400. Geburtstages in Calw, Herrenberg und Vaihingen an der Enz / [Hrsg. ... von Friedrich Bran ...]. - Bad Liebenzell : Gengenbach, 1987, S. 42 - 64. - Für Ratke: "Allunterweisung" und "Pansophia christiana" / Franz Hofmann. // In: Allgemeinbildung : eine problemgeschichtliche Studie / Franz Hofmann. - Berlin : Volk und Wissen, 1966, S. 21 - 30 und 137 - 138. - Die pädagogischen Auffassungen Wolfgang Ratkes und Jan Amos Komenskìs / Joachim Kropp. // In: Die "Elementarisierung" der Bildungsinhalte als zentrale Aufgabe der Allgemeinbildung : eine Studie über logisch-historische Aspekte des Problems / Joachim Kropp. - Halle, Univ., Diss., 1987, S. 6 - 53 und A2 - A16. - Das Verhältnis von Philosophie und Didaktik bei Ratke und Komenskì : ein Beitrag zur Problemgeschichte der Didaktik / Rosemarie Ahrbeck. // In: Wissenschaftliche Hefte des Pädagogischen Instituts Köthen. - 1972,1, S. 139 - 161. - Wolfgang Ratke und Jan Amos Komenskì zur faßlichen Gestaltung des Unterrichts / Günter Heinke. // In: Faßlichkeit im Unterricht / Günter Heinke. - Berlin: Volk und Wissen, 1968. - (Diskussionsbeiträge zu Fragen der Pädagogik ; 42), S. 11 - 15. - Fündig wird man auch in den Kapiteln über Francke: Die Reformideen des Comenius und ihr Verhältnis zu A. H. Franckes Plan einer realen Verbesserung der ganzen Welt / Erhard Peschke. // In: Der Pietismus in Gestalten und Wirkungen : Martin Schmidt zum 65. Geburtstag / hrsg. von Heinrich Bornkamm [u.a.]. - Bielefeld: Luther-Verlag, 1975. - (Arbeiten zur Geschichte des Pietismus ; 14), S. 368 - 382. - Die Wirkung des Comenius in Thüringen während des 17. Jahrhunderts und die Ausstrahlungen bis zu August Hermann Francke / Alfred Rach. // In: Mitteldeutsche Vorträge. - 1973, S. 26 - 53. - Für Pestalozzi: Die Dimensionen menschlichen Bezogenseins bei Zwingli, Comenius, Rousseau, Pestalozzi, Goethe, Kerschensteiner / Ernst Martin. // In: Grundformen des Gegenstandsbezuges im Unterricht : eine philosophisch-pädagogische Analyse / Ernst Martin. - Bern : Francke, 1964, S. 11 - 18. - Das Problem der Arbeit bei Comenius, Fröbel und Pestalozzi / Theodor Friedrich Klaßen. // In: Die Bildungsgrundformen Gespräch, Spiel, Arbeit und Feier im Jenaplan Peter Petersens / Theodor Friedrich Klaßen. - Münster (Westfalen), Univ., Diss., 1969, S. 46 - 50 und 192 - 193. (zurück)
[5]
Leider ist diese frohe Botschaft noch nicht bei den elektronisch gestützten Bibliothekskatalogen angekommen. Dort wird man vergeblich die Vierteljahresschrift für wissenschaftliche Pädagogik suchen, denn sie heißt in Wirklichkeit Vierteljahrsschrift ... (Ach, Ihr Instruktionen, Ihr Preußischen, wie einfach machtet Ihr einst dem Suchenden Solches!) (zurück)

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