Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
[ Bestand in K10plus ]

Bibliotheken und ihre Kostbarkeiten auf Briefmarken


01-2-331
Bibliotheken und ihre Kostbarkeiten auf Briefmarken : Katalog / Heinz Gittig. - 1. Aufl. - Berlin : Gittig, 2001. - VII, 146 S. : Ill. ; 30 cm. - ISBN 3-00-007878-9 : DM 76.00. - (Dr. Heinz Gittig, Forchheimer Str. 27, 13189 Berlin)
[6534]

In IFB und dem Vorgänger ABUN wurde bisher nur ein einziges Mal ein Nachschlagewerk zum Thema Briefmarken und Philatelie besprochen,[1] was nicht daran liegt, daß der Herausgeber dieser Beschäftigung persönlich nichts abgewinnen kann, sondern weil es ihm bisher nicht gelungen ist, einen kompetenten Autor z.B. für eine Komplexrezension über internationale und nationale Briefmarkenkataloge zu gewinnen. Hier sei ein Motivkatalog kurz vorgestellt, der auf Grund seines Gegenstandes - Bibliotheken und ihre Schätze - das Interesse auch der lesenden Bibliothekare finden mag. Sein Verfasser war als Bibliothekar lange Jahre an der Staatsbibliothek in Ostberlin tätig, trat damals und nach seiner Pensionierung als Bibliograph[2] hervor und ist gleichzeitig Briefmarkensammler. Wenn auch bei weitem nicht alle in seinem Motivkatalog verzeichneten Marken aus seiner Sammlung stammen, so doch zumindest die in verkleinertem Format (in sehr mäßiger Qualität) farbig abgebildeten. Nach der Übersicht auf S. V sind Gebäude und Schätze von insgesamt 1704 Institutionen verzeichnet - denen aber wesentlich mehr Briefmarkenausgaben entsprechen (deren Zahl wird nicht genannt) - und zwar in folgenden vier Kategorien: 1. Abbildungen von Gebäuden; 2. Kostbarkeiten, die sich einer Bibliothek zuordnen lassen;[3] 3. Marken von Institutionen (Gebäude und Schätze), zu denen Bibliotheken gehören; 4. Kostbarkeiten aus nicht genannten bzw. nicht ermittelten Bibliotheken. Anlage im Länderalphabet, beginnend mit Deutschland und weiter mit den anderen Ländern, alphabetisch innerhalb der Kontinente. Der umfangreichste Abschnitt für Deutschland (S. 1 - 12) gliedert sich wie folgt (Binnengliederung jeweils im Ortsalphabet): Zentrale und Staatsbibliotheken, Universitäts- und Landesbibliotheken, Oberste Organe der Bundesrepublik, andere Bibliotheken; zum Schluß die nicht zuzuordnenden Schätze sowie die Rubrik Bibliothekare (mit berühmten Namen, die aber allesamt nicht primär als Bibliothekare[4] hervorgetreten sind). Daß durch die Berücksichtigung der Kategorie 4 zahlreiche Briefmarken verzeichnet sind, die nichts mit dem Bibliothekswesen zu tun haben, liegt auf der Hand.[5] Angaben zu jeder Marke: Name und Sitz der Bibliothek mit Gründungsdatum und Bestandsgröße; Ausgabetag, Wert und Nummer in den verschiedenen Bänden des Michel-Katalogs (Ausgaben zwischen 1998 und 2000/01); Gegenstand der Abbildung. Daß im ersten Abschnitt des Deutschland-Kapitels die Marken der DDR die der Bundesrepublik zahlenmäßig bei weitem überwiegen, sei immerhin vermerkt: allein die heutige Staatsbibliothek zu Berlin[6] füllt gut drei Spalten, Die Deutsche Bibliothek ist nur mit zwei Marken für die Deutsche Bücherei vertreten, und die Bayerische Staatsbibliothek bringt es auf gerade fünf Motive. - Register der Ländernamen (mit Verweisungen).

Klaus Schreiber


[1]
Pioniere der Philatelie / Horst Hille. - Schwalmtal : Phil-Creativ-Verlag, 1995. - 208 S. : Ill. ; 22 cm. - ISBN 3-928277-17-0 : DM 58.00 [4902]. - Rez.: IFB 99-B09-379. (zurück)
[2]
Berliner Zeitungen und Wochenblätter in Berliner Bibliotheken (1991). - Rez.: ABUN in ZfBB 40 (1993),1, S. 73 - 75. - Brandenburgische Zeitungen und Wochenblätter (1993). - Rez.: IFB 94-1-028. - Mecklenburgische und pommersche Zeitungen und Wochenblätter (1994). - Rez.: IFB 94-3/4-366. - Bibliographie der Tarnschriften 1933 bis 1945 (1996). - Rez.: IFB 96-2/3-152.
Zu seiner neuen Bibliographie über den Buchclub 65 (2001) s.o. IFB 01-2-252. (zurück)
[3]
Glgtl. ist die Zuordnung falsch, wie im Fall der zum Hildegard-Jubiläum 1998 herausgegebenen Briefmarke mit einem Motiv aus Hildegards Liber Scivias; die Handschrift gehört nicht der Württembergischen Landesbibliothek, bei der die Briefmarke jetzt verzeichnet ist, sondern der Universitätsbibliothek Heidelberg, wo der entsprechende Hinweis fehlt. (zurück)
[4]
Hoffmann von Fallersleben (s. 12) war Bibliothekar in Corvey (nicht Corvai). (zurück)
[5]
So etwa die nur in Auswahl verzeichneten Marken mit Motiven aus den Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz oder die mit den Parlamentsgebäuden der Bundesländer, nur weil diese allesamt auch über Parlamentsbibliotheken verfügen. (zurück)
[6]
S. 1 lies Concerto grosso (statt Concertor ...). (zurück)

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