Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
[ Bestand in K10plus ]
Dictionnaire des arts plastiques modernes et contemporains
- 01-2-323
-
Dictionnaire des arts plastiques modernes et contemporains
/ Jean-Pierre Delarge. - Paris : Gründ, 2001. - 1367 S. ;
25 cm. - ISBN 2-7000-3055-9 : Euro 90.00, FF 498.00 (bis
1.9.01)
- [6520]
Wer dieses Lexikon nur auf Grund des Titels gekauft hat und meinte,
ein Lexikon der Plastik im 20. Jahrhundert zu erwerben, wird
spätestens beim Lesen des ganz knappen Vorworts eines Besseren
belehrt, behandelt der Verfasser doch die Malerei (auch die Graphik in
Gestalt der Comics) ebenso wie die Bildhauerei, dazu Installationen,
Happenings, Photographie und Videokunst. Lediglich die gleichfalls
unter den weiten Begriff von arts plastiques[1] fallende Architektur und
das Kunsthandwerk sind nicht berücksichtigt. Verzeichnet sind (Zahlen
lt. Vorwort) ca. 14.000 Künstler aller Nationen die seit dem Beginn
des 20. Jahrhunderts (beginnend mit den fauves) gewirkt haben bis zu
den Zeitgenossen von heute. Dazu kommen knapp 500 Artikel für
künstlerisch bedeutende Orte, Bewegungen, Stile, sowie Namen von
Kunsthändlern. Die Personenartikel sind überwiegend kurz, berühmte
Künstler (primär französische) haben auch Artikel von mehreren
Spalten. Der durch Zeileneinzug abgesetzte Artikelkopf nennt außer
Geburts- und Todesdatum[2] (häufig nur das Jahr) und -ort die
wichtigsten Stationen der Biographie; der Artikel geht in etwa
chronologisch vor, nennt Werke und die Museen und gibt eine
persönliche Bewertung des Autors (der sich weder als Kritiker noch als
Kunsthistoriker verstanden wissen will, sondern als 'Urkundsbeamter
oder Notar', der aufschreibt, was er gesehen hat); längere Artikel
haben am Schluß folgende Rubriken: Ausstellungen; Retrospektiven;
Museen, die Werke des Künstlers besitzen; Bibliographie (unter
Beschränkung auf Werkverzeichnisse); dazu kommen unter den Rubriken Il
a dit bzw. On a dit kurze oder auch längere Äußerungen des Künstlers
über sich und sein Werk bzw. anderer über ihn.
In Anbetracht der sehr zahlreichen (Künstler-)Lexika für das 20.
Jahrhundert - vor allem wenn man die nationalen dazurechnet - ist das
vorliegende, doch sehr persönliche Werk nicht unbedingt erste Wahl.
Große Bibliotheken werden es gleichwohl wegen der bequemen
Zugriffsmöglichkeit auf wenig bekannte Namen anschaffen, so wie sie es
auch mit dem großen Lexikon für Künstler aller Epochen aus demselben
Verlag[3] getan haben.
Klaus Schreiber
- [1]
- Der Petit Robert unterscheidet mit Bezug auf die Kunst einen engen,
generellen Begriff von plastique ("donner une forme à des substances
solides") von einem weiten ("relatif aux arts dont le but est
l'élaboration de formes. Arts plastiques: sculpture, architecture,
dessin, peinture; et aussi Arts décoratifs, chorégraphie).
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- [2]
- Obwohl der Redaktionsschluß mit Ende Juni 2000 angegeben ist, wurde
z.B. noch der Tod von Balthus am 18.2.2001 berücksichtigt.
(zurück)
- [3]
- Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs,
dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays / E.
Bénézit. Par un groupe d'écrivains spécialistes français et étrangers.
- Nouvelle [4.] éd. entièrement refondue / sous la direction de
Jacques Busse. - Paris : Gründ, 1999. - T. 1 - 14. - [zus. 13.411 S.]
; 25 cm. - ISBN 2-7000-3010-9 (éd. classique) : FF 4830.00 [5494].
- Rez.: IFB 00-1/4-220.
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