Auf zehn Kategorien ist das Titelmaterial verteilt, in sinnvoller Untergliederung, die sowohl bei den Quellen als auch bei der Sekundärliteratur zu überschaubaren Abschnitten führt, die auch zum Browsing verlocken. Dazu kommt ein Verzeichnis der bekannten Briefe, deren meiste Goerdten selbst zum erstenmal ediert hat. Die Ordnung folgt, wo immer das sinnvoll ist, der Chronologie, also z.B. auch im Kapitel Übersetzungen, freilich nur innerhalb der einzelnen Sprache. Im Anhang auch eine Zeittafel, nicht als eine von der Bibliographie losgelöste, sondern mit ihr verknüpfte Information, in der sich die Werkgeschichte spiegelt.
Ein 26 Nummern umfassender Teil mit Abbildungen vermittelt u.a. auch eine Vorstellung von der Gestaltung der Stindeschen Bücher. Drei Register zu Namen, Werktiteln und Verlagsnamen erschließen das gut 1300 Nummern umfassende Titelmaterial. (Nicht einzusehen ist allerdings, warum der Bearbeiter im Register der Werktitel die grammatischen Artikel am Anfang zum Sortierkriterium erhoben und so unter den Artikeln die entsprechenden Klumpungen im Register erzeugt hat.)
Ein umsichtiges und gescheites Nachwort - Keim hoffentlich einer größeren Monographie, denn Goerdten verfügt über die eher seltene Doppelbegabung, die ihn zum strengen bibliographischen Metier ebenso wie zur geistreichen und luziden Darstellung befähigt - unterrichtet über die stockende Rezeption des Autors bei den "Geheimratsphilistern" der professionellen Kritik - eine rühmliche Ausnahme bildet Fontane -, über die Verstümmelung der Texte in bearbeiteten Ausgaben usw. Die Bibliographie von Goerdten dürfte auf lange Sicht der Ausgang jeder ernsthaften Beschäftigung mit Stinde bleiben. Da dies im Aisthesis-Verlag nicht immer so gewesen ist, sei auch hervorgehoben, daß sich das Buch durch eine augenfreundliche typographische Gestaltung auszeichnet.
Hans-Albrecht Koch