Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
[ Bestand in K10plus ]
[ Bestand in K10plus ]

Music publishers' international ISMN directory


01-2-249
Music publishers' international ISMN directory / International ISMN Agency. - München [u.a.] : Saur ; Berlin : International ISMN Agency. - 30 cm. - ISSN 0948-5678
[3357]
Ed. 3. 2001/02 (2001). - XXXV, 545 S. - ISBN 3-598-22254-8 : DM 320.00

In jeweils dreijährigem Abstand sind inzwischen drei Ausgaben des Music publishers' international ISMN directory[1] erschienen. Während bei den beiden ersten Ausgaben die Verlagsinformationen zum Umfang - "ca. 10.000 Verlage aus 62 Ländern" (1. Ausg.) bzw. "11.000 Musikverlage in 72 Ländern" (2. Ausg.) - Hochrechnungen nicht standhielten, so scheinen sie auf Grund erneuter Auszählung und Hochrechnung bei der 3. Ausg. den Tatsachen zu entsprechen: "12.983 Musikverlage, Firmen, Institutionen und Personen, die Musikdrucke herausbringen oder dafür verantwortlich sind" aus "80 Länder[n]", darüber hinaus "3.829 Verweisungen [auf Auslieferer], davon besonders viele aus den USA" (S. IX - X).

Die bei den Vorauflagen reklamierten Mängel bestehen jedoch weiterhin: 1. Trotz der Behauptung, daß "die Urheber von etwa 90 % der weltweiten Produktion an Musikdrucken erfaßt sein [dürften]" (S. X), unausgewogene Berücksichtigung der Länder (in Klammern die Zahlen der 2. und der 1. Ausgabe in dieser Reihenfolge): Deutschland 99 S. (85, 82 S.); USA 46 S. (19, 22 S.);[2] Großbritannien 22 S. (15, 12 S.); Frankreich 11 S. (7, 8 S.). 2. Wiederum ist zwar die Zahl der Verlage mit ISMN von über ca. 650 auf nunmehr 1024 gestiegen, doch stellt diese weiterhin nur einen Bruchteil der insgesamt verzeichneten Verlage dar, was zeigt, daß die Einführung dieser Nummer weiterhin nur schleppend vor sich geht. Lobend erwähnt dabei das Vorwort die nationalen Verzeichnisse lieferbarer Musikalien, nämlich das der britischen Music Publishers' Association[3] auf CD-ROM und der deutschen Buchhändler-Vereinigung (auf CD-ROM und als Internetversion[4]) sowie die geplante Einführung des ISMN-Systems in den USA und die Planung einer Music-in-Print-Datenbank durch den Bowker-Verlag. 3. Nach wie vor hängt das Fehlen einer ISMN damit zusammen, daß es sich bei sehr zahlreichen der hier genannten Verlage nicht um Musikalienverlage i.e.S., sondern vielmehr um solche mit 'normaler' Buchproduktion handelt (z.B. Das Beste Verlag, Text + Kritik); obwohl weiterhin gerade in diesen Fällen z.T. nur die Straßenanschrift angegeben ist ohne weitere Angaben, die man leicht hätte aus dem PIID ergänzen können. 4. Immer noch ist für derartige Verlage nicht einmal die ISBN angegeben.

Beibehalten wurde die platzaufwendige Anlage in drei Hauptteilen jeweils mit kompletten Angaben, statt eines Hauptteiles mit zwei Registern: 1. Länder-, innerhalb Namenalphabet; 2. Namenalphabet; 3. Numerisches ISMN-Verzeichnis.

Da von den zahlreichen in der Rezension der 2. Ausg. als Stichprobe getesteten Adressen baden-württembergischer Pflichtverlage, die sich dabei zu einem großen Teil als Fehlinformationen erwiesen haben, fast alle wieder nachgewiesen sind (beim Buchstaben A - B wurden lediglich zwei eliminiert), ist davon auszugehen, daß die Informationen auch dieser 3. Ausg. wiederum partiell so unzuverlässig sind, daß die meisten Bibliotheken von der Anschaffung weiterhin absehen können.

Martina Rommel


[1]
Vgl. die folgenden kritischen Rezensionen: Ed. 1. 1995/96 (1995). - XXVII, 339 S. - ISBN 3-598-22232-7 : DM 298.00. - Rez.: IFB 96-2/3-309. - Ed. 2. 1998/99 (1998). - XXXII, 381 S. - ISBN 3-598-22248-3 : DM 360.00. - Rez.: IFB 98-3/4-217. (zurück)
[2]
Zum Vergleich Zahlen aus der neuesten Ausg. 27. 2000/01 (2000) von Publishers' international ISBN directory (PIID): Deutschland 97 S., USA 675 S. (zurück)
[3]
The MPA catalogue of printed music / Music Publishers' Association. - London : MPA. - 1994 - (zurück)
[4]
S.u. IFB 01-2-344. (zurück)

Zurück an den Bildanfang