Die bei den Vorauflagen reklamierten Mängel bestehen jedoch weiterhin:
1. Trotz der Behauptung, daß "die Urheber von etwa 90 % der weltweiten
Produktion an Musikdrucken erfaßt sein [dürften]" (S. X),
unausgewogene Berücksichtigung der Länder (in Klammern die Zahlen der
2. und der 1. Ausgabe in dieser Reihenfolge): Deutschland 99 S. (85,
82 S.); USA 46 S. (19, 22 S.);[2] Großbritannien 22 S. (15, 12 S.);
Frankreich 11 S. (7, 8 S.). 2. Wiederum ist zwar die Zahl der Verlage
mit ISMN von über ca. 650 auf nunmehr 1024 gestiegen, doch stellt
diese weiterhin nur einen Bruchteil der insgesamt verzeichneten
Verlage dar, was zeigt, daß die Einführung dieser Nummer weiterhin nur
schleppend vor sich geht. Lobend erwähnt dabei das Vorwort die
nationalen Verzeichnisse lieferbarer Musikalien, nämlich das der
britischen Music Publishers' Association[3] auf CD-ROM und der deutschen
Buchhändler-Vereinigung (auf CD-ROM und als Internetversion[4]) sowie
die geplante Einführung des ISMN-Systems in den USA und die Planung
einer Music-in-Print-Datenbank durch den Bowker-Verlag. 3. Nach wie
vor hängt das Fehlen einer ISMN damit zusammen, daß es sich bei sehr
zahlreichen der hier genannten Verlage nicht um Musikalienverlage
i.e.S., sondern vielmehr um solche mit 'normaler' Buchproduktion
handelt (z.B. Das Beste Verlag, Text + Kritik); obwohl weiterhin
gerade in diesen Fällen z.T. nur die Straßenanschrift angegeben ist
ohne weitere Angaben, die man leicht hätte aus dem PIID ergänzen
können. 4. Immer noch ist für derartige Verlage nicht einmal die ISBN
angegeben.
Beibehalten wurde die platzaufwendige Anlage in drei Hauptteilen
jeweils mit kompletten Angaben, statt eines Hauptteiles mit zwei
Registern: 1. Länder-, innerhalb Namenalphabet; 2. Namenalphabet; 3.
Numerisches ISMN-Verzeichnis.
Da von den zahlreichen in der Rezension der 2. Ausg. als Stichprobe
getesteten Adressen baden-württembergischer Pflichtverlage, die sich
dabei zu einem großen Teil als Fehlinformationen erwiesen haben, fast
alle wieder nachgewiesen sind (beim Buchstaben A - B wurden lediglich
zwei eliminiert), ist davon auszugehen, daß die Informationen auch
dieser 3. Ausg. wiederum partiell so unzuverlässig sind, daß die
meisten Bibliotheken von der Anschaffung weiterhin absehen können.
Martina Rommel
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