Das Werk besteht aus fünf Teilen: Geschichte, Gesellschaft, Staat, Wirtschaft und Kultur. Es weist also die klassische Gliederung politikwissenschaftlicher Abhandlungen von Länder und Regionen auf. Im Anhang findet man ein umfangreiches statistisches Profil, ein Verzeichnis ausgewählter Literatur, ein Glossar, ein Gesamtregister und ein Verzeichnis der Mitarbeiter.
Die insgesamt 40 nur wenig strukturierten Beiträge umfassen im Durchschnitt 23 Seiten und ihr Text ist teilweise durch tabellarische Aufstellungen ergänzt. Die Darstellung berücksichtigt den geschichtlichen Hintergrund ebenso wie den Vergleich der Länder untereinander. Literaturangaben fehlen bei den Beiträgen, da diese in einem systematisch geordneten Literaturverzeichnis zusammengestellt sind, das erfreulicherweise auch URLs enthält (S. 516 - 550). Die Erschließung durch das vierzehnseitige Register mit Eintragungen unter Geographica, Personennamen und Sachschlagwörtern ist ausreichend, auch wenn man auf Lücken stößt: so fehlt etwa das Schlagwort Juden, obwohl die Entwicklung, Ausrottung und Vertreibung dieser Bevölkerungsgruppe auf mehr als einer Seite dargestellt wird.
Neben dem vorstehend besprochenen, fast schon legendären und immer noch durch hohen Gebrauchswert ausgezeichneten Südosteuropa-Handbuch, ist es sinnvoll, angesichts des rasanten Wandels, der diese Region seit einer Dekade verändert hat und einer Schwemme aktueller monographischer Literatur zum jeweils gerade stattfindenden Konflikt in der Region ein integrierendes Handbuch anzuschaffen, das nicht nur den geschichtlichen, sondern auch den gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Hintergrund einbezieht und nach aktuellem Stand beschreibt.
Jürgen Plieninger