Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 1
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Bibliographie der Dobrudscha-Deutschen [Computerdatei]


01-1-187
Bibliographie der Dobrudscha-Deutschen [Computerdatei] : 1945 - 1993 / Johannes Niermann. Hrsg. von M. Monika Niermann. - Marburg : Tectum-Verlag, 1999. - 1 CD-ROM. - ISBN 3-8288-5053-7 : DM 68.00
[5846]

Etwa ein Jahrhundert - erste Hälfte des 19. Jh. bis 1940 - siedelten Deutsche in der Dobrudscha, einer "Landschaft zwischen dem Schwarzen Meer, dem Unterlauf der Donau und ihrem Delta [...] Der größere nördl. Teil gehört zu Rumänien, der südl. zu Bulgarien" (Brockhaus. Die Enzyklopädie). Kern dieser annotierten Bibliographie der Dobrudscha-Deutschen bildet die Auswertung der drei Periodika, die nach Umsiedlung[1] und Vertreibung von "Dobrudschanern" und deren Landsmannschaft gegründet worden waren, um den Kontakt und die gemeinsame Geschichte lebendig zu halten: Der Rundbrief der Dobrudscha-Deutschen, Der Dobrudschabote und als Hauptquelle das Jahrbuch der Dobrudscha-Deutschen.[2] Neben den genannten findet man nur ganz wenige andere Quellen (ganz selten Monographien) verzeichnet. Daß die Verzeichnung mit dem Publikationsjahr 1945 beginnt, wird in der Einführung v.a. mit der schlechten Quellenlage der Vorjahre begründet (S. 8 - 9).

In 22 Hauptsachgruppen, die neben dem geschichtlichen Schwerpunkt - wobei sogar Beiträge zur Frühgeschichte des Gebietes verzeichnet sind - z.B. auch Gruppen zu Schule, Sprache, Musik, Biologie und Geologie sowie Biographien enthalten, werden die Publikationen im Autorenalphabet mit ausreichenden bibliographischen Angaben und Annotationen verzeichnet. Sofern kein Verfasser angegeben war, muß "Anonym" als Eintragungsstelle herhalten, z.T. ergänzt um den Namen des vermuteten Verfassers in Klammern.

Statt richtiger Nebeneintragungen oder Verweisungen findet man an der Nebenstelle lediglich den Verfassernamen und in Klammer Kürzel der Quelle sowie Erscheinungsjahr, evt. Bandzählung.[3] Da die Druckkosten durch die Veröffentlichung als PDF-Datei bereits eingespart worden sind, ist diese nicht eben benutzerfreundliche Praxis nicht einzusehen.

Und wer bei dem Verzeichnis der Namen von Herausgebern, historischen Gestalten und Verfassern sowie dem der Orte, Gegenden und Länder tatsächlich Register erwartet, die einen zusätzlichen Einstieg zur sachlichen Gliederung bieten, sieht sich enttäuscht. Lediglich die Personen- bzw. Ortsnamen werden aufgeführt, mit dem Hinweis, die "in den Verzeichnissen erscheinenden Wörter [können] vom Benutzer des Buches um die im Text angegebene Seitenzahl ergänzt werden" (S. 351) - dies immerhin erläutert an vier Beispielen. Als Grund wird die 'Differenziertheit' des Inhaltsverzeichnisses angegeben.

Insgesamt für den Spezialisten sicherlich ein hilfreiches Verzeichnis, vor allem in der Registerfunktion zum Jahrbuch, dessen Herausgeber, Otto Kern, bereits mit der Quellensammlung begonnen hatte und dessen Archiv dem Bearbeiter der Bibliographie zur Verfügung stand, sowie zu den beiden anderen o.g. Periodika. Für andere aber verzichtbar.

Saskia Hedrich


[1]
Laut Brockhaus wurden 1940 rd. 14.500 Dobrudscha-Deutsche umgesiedelt. (zurück)
[2]
Hintergrundinformationen zu den Periodika und ihren Herausgebern sowei eine kurze geschichtliche Darstellung über die Dobrudscha-Deutschen findet man in der Einführung (S. 7 - 20). (zurück)
[3]
Z.B. gleich im ersten Gliederungspunkt '1.1. Frühgeschichte und die Zeit vor der Einwanderung': Klein, Karl Kurt (JD 1968, Bnd. 13). (zurück)

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