Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 1
[ Bestand in K10plus ]

Lippe-Lexikon


01-1-166
Lippe-Lexikon : Orte, Personen, Landschaften, Geschichte, Sehenswürdigkeiten, Unternehmen / [Christian Kuhnke]. - 1. Aufl. - Detmold : Boken-Verlag, 2000. - 333 S. : Ill., Kt. ; 28 cm. - ISBN 3-935454-00-7 : DM 68.00
[6214]

Das Lippe-Lexikon bezeichnet sich als "erstes deutsches Regionallexikon", ein Anspruch, der allenfalls dann zutrifft, wenn man unter "Region" nur Verwaltungseinheiten unterhalb der Ebene der Bundesländer versteht und Lexika für einzelne Städte (die ein Mehrfaches an Einträgen enthalten können) nicht berücksichtigt. Das Lippe-Lexikon bietet lt. Waschzettel 'über 800 Stichworte, über 2.500 Registereinträge und ... rund 500 Bilder".[1] Gegenstand der insgesamt kurzen bis sehr kurzen Artikel sind die im Zusatz zum Sachtitel genannten Bereiche. Sie stammen weitestgehend von dem nur auf der Rückseite des Titelblattes genannten Verfasser und sind ohne "Anspruch auf Vollständigkeit, Wissenschaftlichkeit oder Marketingorientierung" (S. 11) und ohne "festes Stichwortschema" aus "mehrfach publizierte(n) Fakten" (S. 7) kompiliert. Quellen- und Literaturangaben fehlen. Während man auf die Tatsache der nicht intendierten Vollständigkeit und der fehlenden Wissenschaftlichkeit nach nur kurzem Blättern von selbst aufmerksam wird, ist der Hinweis auf die "Marketingorientierung" zunächst an sich verwunderlich, und gar dann, wenn ihr angebliches Fehlen in offensichtlichem Widerspruch zu der Aussage steht, daß sich das Lexikon "als ein Element eines Regionalmarketings für EinwohnerInnen, ansässige Unternehmen und BesucherInnen der Region versteht" (S. 7), will es doch in Übereinstimmung mit "den Zielen der Agenda 21 ... der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen 1992 in Rio de Janeiro" (S. 9) "einen Beitrag zur nachhaltigen Regionalentwicklung leisten" (S. 10). Ob das in der Praxis Früchte tragen wird, sieht der Rezensent eher skeptisch, und ob sich Touristen nach Lektüre dieses Lexikon zum Besuch Lippes entscheiden, scheint gleichfalls eher unwahrscheinlich. Die weiteren Zielgruppen, nämlich Lehrer und Schüler (S. 10) sowie (Neu-)Einwohner (S. 11) werden sich wohl eher angesprochen fühlen. Alle können jedenfalls das Lippe-Lexikon auch in digitaler Angebotsform nutzen: als CD-ROM,[2] vor allem aber als Internetangebot,[3] das wegen der Möglichkeit der laufenden Aktualisierung gegenüber der CD-ROM den Vorzug verdient.

Klaus Schreiber


[1]
Sie sind von passabler Qualität und häufig wurden Ansichtspostkarten als Vorlage benutzt. (zurück)
[2]
ISBN 3-935454-01-5 : DM 34.90, DM 20.00 (bei Vorlage der Quittung für das Buch). - Die CD-ROM lag dem Rez. nicht vor. Sie wird aber sicherlich das Aufsuchen der zahlreichen im gedruckten Lexikon (sowohl innerhalb der Artikel enthaltenen, als auch an deren Schluß zusammengestellten) Verweisungen erleichtern. Außerdem enthält die CD-ROM mehr Bilder (S. 7) und partiell mehr Informationen, so etwa "eine Liste der lippischen Unternehmen ..., die Zwangsarbeiter beschäftigten" (S. 309). Diese Zusatzinformationen bietet auch die Internetversion. (zurück)
[3]
http://www.lippelexikon.de (zurück)

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