Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 1
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Mecklenburg-Vorpommern


01-1-075
Mecklenburg-Vorpommern / bearb. von Hans-Christian Feldmann. Mit Beitr. von Gerd Baier ... - [München ; Berlin] : Deutscher Kunstverlag, 2000. - VIII, 756 S. : graph. Darst., Kt. ; 19 cm. - (Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler). - ISBN 3-422-03081-6 : DM 78.00
[6302]

Viele der für die Kunstdenkmäler des Landes Brandenburg und für ihre Verzeichnung im entsprechenden Band im Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler angemerkten Besonderheiten gelten auch für Mecklenburg-Vorpommern und müssen daher an dieser Stelle nicht wiederholt werden. Beim Blick auf die Gemeinsamkeiten mag es aber als glücklicher Umstand erscheinen, daß der Denkmälerbestand beider Länder, die im Ur-Dehio noch im selben, 1906 erschienenen Band Nordostdeutschland erfaßt waren, nun auch bei der Neubearbeitung des Handbuchs wieder fast gleichzeitig beschrieben und publiziert wurden, wenn diesmal auch in getrennten Bänden. So lassen sich stilistische und zeitliche Zusammenhänge im Denkmälerbestand über die durch die heutigen Ländergrenzen vorgegebenen Erfassungsrahmen hinweg leicht herstellen. Wie in Brandenburg so ist auch in Mecklenburg-Vorpommern die mittelalterliche Denkmallandschaft geprägt von Bauten der Backsteingotik, greifbar in einer Vielzahl von Kirchenbauten und in Klosteranlagen meist der Zisterzienser. Hinzu kommen die Handels- und Hafenstädte, später auch die Residenzstädte als wichtige Zentren; dementsprechend konzentrieren sich Denkmälerbestand und Beschreibungsschwerpunkte auf Städte wie Greifswald, Güstrow, Neubrandenburg, Rostock, Schwerin usw. Neben dem Mittelalter ist es hier aber vor allem auch das 19. Jahrhundert, das bedeutende Denkmäler hinterließ, exemplarisch hierfür seien im Bereich fürstlicher Repräsentationsarchitektur das Schweriner Schloß genannt sowie die Bauten der Universität Greifswald. Hier sind die Einträge im Dehio jeweils vertieft, gut gegliedert und strukturiert, wichtige Denkmäler werden mit einer eigenständigen Würdigung abgehoben. Dehio-typische Stadtübersichten und vor allem Grundrisse illustrieren zusätzlich diese zentralen Denkmalbeschreibungen. Gerade die Denkmäler des 19. und auch des 20. Jahrhunderts wurden dabei erstmals erfaßt und beschrieben. Trotz eines recht großen Mitarbeiterteams und damit der Verteilung der Einträge für das Handbuch auf viele Hände ist eine einheitliche Konzeption und eine der Gesamtheit angemessene und ausgewogene Strukturierung gelungen. Selbst Kürzesteinträgen lassen sich neben der reinen Faktengewinnung über wenige, aber geschickt plazierte Adjektive o.ä. noch gewichtende und konturierende Hinweise entnehmen. So liegt, abgerundet mit Künstlerverzeichnis, Glossar und Kartenübersichten, ein weiterer typischer Dehio im besten Sinne vor.

Angela Karasch

Sachsen-Anhalt


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