"Die beiden Sachbände bieten etwa 300 Artikel und folgen dem enzyklopädischen Prinzip des weiten Begriffs, so daß die durchweg ausformulierten Artikel als vorzügliche Einführungen in die behandelten Gegenstände dienen können. Neben Methoden, Epochen, Gattungen und Formen sind die Literaturbeziehungen mit eigenen Artikeln vertreten, ebenso das weite Feld des literarischen Lebens vom Buchhandel über höfische und städtische Bildungsinstitutionen bis zur Zensur. Mit zahlreichen Artikeln überschreiten die Sachbände ... die fachlichen Grenzen der Germanistik und dürften auch für andere Philologien von Interesse sein. Die Artikel sind redaktionell durchweg vorzüglich betreut."
Inzwischen ist dem Werk allerdings Konkurrenz erwachsen, die es, wenn
schon nicht alt, so doch etwas angestaubt aussehen läßt, und sei es
wegen der nicht aktualisierten Literaturangaben. Zu denken ist dabei
an Das Fischer-Lexikon Literatur[4] vor allem aber an das Reallexikon
der deutschen Literaturwissenschaft,[5] während es damals nur mit dessen
weithin überholten Vorgänger, dem Reallexikon der deutschen
Literaturgeschichte in seiner 2. Aufl. 1958 - 1988 konkurrieren mußte.
Natürlich macht es sein moderater Preis (selbst im Verhältnis zu
Fischer) für Studenten attraktiv, die allerdings - wenn sie bereit
waren, etwas mehr in ihre Studienliteratur zu investieren - seit
längerem die Möglichkeit hatten, das Literaturlexikon (das dem Verlag
kommerziell keine Freude bereitet hat) günstig im Ramsch zu erwerben.
Und wer Platz sparen will und muß, von verbesserten
Recherchemöglichkeiten ganz abgesehen, kann alle 14 Bände des
Literaturlexikons seit 1998 auch als CD-ROM-Ausgabe[6] erwerben.
Klaus Schreiber
Die Fundstellen für die Rezensionen der (weiterhin lieferbaren)
gebundenen Originalausgabe von Meids Sachwörterbuch zur deutschen
Literatur und von deren elektronischer Version wurden einleitend
aufgeführt. Daß das Lexikon jetzt zusätzlich in einer noch
preiswerteren Ausgabe innerhalb der Universal-Bibliothek erscheint,
wird Studenten, die chronisch knapp bei Kasse sind, freuen, können Sie
doch für den Differenzbetrag von DM 9.00 einmal mehr ins Kino gehen
(wenn auch nur am Montag mit reduzierten Eintrittspreisen). Sie
bekommen dafür eine "durchgesehene und verbesserte Auflage", doch
dürften sich die Änderungen in Anbetracht der unveränderten Seitenzahl
in engen Grenzen halten.
Klaus Schreiber
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