Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
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Biographisches Lexikon des KV


01-2-229
Biographisches Lexikon des KV / Siegfried Koß ; Wolfgang Löhr (Hg.). - Köln : SH-Verlag. - 25 cm. - (Revocatio historiae ; ...). - Teil 1 - 3: Schernfeld : SH-Verlag; Teil 4: Vierow : SH-Verlag
[4387]
Teil 6 (2000) [ersch. 2001]. - 167 S. : Ill. - (... ; 7). - ISBN 3-89498-097-4 : DM 49.80

In der gemeinsamen Besprechung der zwischen 1991 und 1998 erschienenen Bände 1 - 5 in IFB 99-B09-347 wurde für jene, die, wie der Rezensent, dem Verbindungswesen fernstehen,[1] erklärt, was der KV ist, nämlich der Kartellverband Katholischer Deutscher Studentenvereine, der sich vom CV, dem Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen, dadurch unterscheidet, daß der 1853 gegründete KV der Dachverband der nicht farbentragenden katholischen Studentenverbindungen ist, während der 1856 gegründete CV die farbentragenden zusammenschließt. Dazu wurde damals mit Namen und Rang belegt, welch bedeutende Persönlichkeiten aus Politik, Kirche, Wirtschaft und Kultur einer seiner Verbindungen angehörten. Diese Liste kann man mit Namen aus dem vorliegenden Band fortführen, mit dem dieses Lexikon "zu seinem vorläufigen Abschluß" kommt: den Umschlag ziert das Porträt von August Everding, weitere Biographien behandeln die Historiker Karl Bosl und Otto Meyer, den Verleger Franz Josef Schöningh, den Bundesbankpräsidenten Otmar Emminger, den Bundestagsvizepräsidenten und Bundesminister der Justiz Richard Jäger oder dessen Parteifreund und Bayerischen Ministerpräsidenten Max Streibl; zwar sind Theologen (z.B. Michael Schmaus) wiederum gut vertreten, doch fehlen die in den vorhergehenden Bänden zahlreichen Kirchenfürsten. Die namentlich gezeichneten Artikel sind sehr unterschiedlich lang und dicht und nicht unbedingt kritisch.[2] Auch die abschließenden Literaturangaben, die i.d.R. nach Schriften (Auswahl) und Quellen und Literatur (Auswahl) untergliedert sind, variieren beträchtlich nach dem Umfang (trotz Auswahl z.B. umfangreich bei Michael Schmaus). Porträtphotos wurden nur für etwas mehr als die Hälfte der Personen beigebracht, was in Anbetracht der herausgehobenen Bedeutung der Personen und der Tatsache, daß sie überwiegend dem 20. Jahrhundert angehören, denn doch etwas wenig erscheint.

Der in der genannten Rezension geäußerte Wunsch, dem Abschlußband kumulierte Register beizugeben, wurde fast im Übermaß erfüllt: 1. Register aller 434[3] behandelten Personen; 2. Register aller Personennamen (die mit Biographien sind typographisch markiert); 3. tabellarische Chronologie (Geburtsdatum, Name, Todesdatum, Band); 4. Ortsregister; 5. Register der Geburts- und 6. der Sterbeorte; 7. Register der Korporationen (nur mit Fundstellen, ohne Personennamen); 8. Tabelle der Promotionen; 9. Verzeichnis der 46 Mitarbeiter. Als einziges vermißt man ein Register nach Berufen und Tätigkeitsfeldern, könnte man doch daran ablesens, wie weitreichend die Wirkung vieler der hier behandelten Personen war.

Klaus Schreiber


[1]
Er konnte sich erst jüngst in Bamberg bei der Fronleichnamsprozession 2001 wieder einmal am Aufzug der Mitglieder farbentragender Korporationen erheitern. (zurück)
[2]
"Am 27. Mai 1993 trat er [Max Streibl] als Regierungschef zurück" (S. 97). Warum, erfährt man nicht. (zurück)
[3]
Ausgezählt nach dem dritten Register. (zurück)

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