Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 8(2000) 1/4
[ Bestand in K10plus ]
Kronstadts medizinisch-pharmazeutische Bibliographie der
- 00-1/4-442
-
Kronstadts medizinisch-pharmazeutische Bibliographie der
Jahre 1530 - 1930 / Arnold Huttmann. Hrsg. von Heinz
Heltmann und Robert Offner. - München : Südostdeutsches
Kulturwerk, 2000. - 159 S. : Ill. ; 24 cm. -
(Veröffentlichungen des Südostdeutschen Kulturwerks :
Reihe B, Wissenschaftliche Arbeiten ; 77). - ISBN
3-88356-150-9 : DM 46.00
- [6106]
Dafür, daß Ärzte und Apotheker sich schriftstellerisch der
Medizin- und Pharmaziegeschichte annehmen, nicht zuletzt mit
einschlägigen
Bibliographien und Biobibliographien, gibt es zahlreiche Beispiele,
u.a. auch im vorliegenden Band von IFB, doch entspricht nicht in allen
Fällen die dazu erforderliche bibliographische und organisatorische
Kompetenz ihrer fachlichen als Arzt und Apotheker. Das vorliegende
Verzeichnis, das ergänzt und mit Übersetzungen der rumänischen und
ungarischen Titel ins Deutsche aus dem Nachlaß von Arnold Huttmann
(1912 - 1997) herausgegeben wurde, ist ein Beispiel dafür. Verzeichnet
sind 599 durchnumerierte Titel von Monographien,
Zeitschriftenaufsätzen und vor allem Zeitungsbeiträgen von Ärzten und
Apothekern, die in Kronstadt geboren wurden oder dort gewirkt haben.
Es wäre also sinnvoll gewesen, die Titel wie in
Fachschriftstellerverzeichnissen unter dem Namen des Autors
zusammenzustellen und darunter chronologisch zu ordnen. Das hätte auch
die Möglichkeit geboten, die jetzt zuweilen in Annotationen
beigegebenen biographischen Angaben an einer Stelle zusammenzuführen.
Stattdessen sind alle Titel chronologisch geordnet, und man muß die
Beiträge eines Autors über das Verfasserregister ermitteln (in dem
typographisch hätte markiert werden müssen, unter welcher Nummer sich
biographische Informationen finden). Ein Sachregister fehlt, so daß
man nicht leicht feststellen kann, worüber die Autoren publiziert
haben: dabei wären nicht die Titel x-beliebiger medizinischer
Dissertationen von Interesse, sondern der Sachbezug zur
Medizingeschichte Kronstadts und Siebenbürgens, aber auch zu
besonderen Themen wie die mit relativ zahlreichen Publikationen
vertretenen zur Balneologie. So entsteht gerade kein "genaues Bild der
Medizin- und Pharmaziegeschichte" Kronstadts (wie es ein Werbetext
verspricht), es sei denn, man stelle sich dieses mühsam zusammen. Auch
aus der Einleitung von Huttmann entsteht dieses Bild nur unzureichend,
da es außer einer statistischen Auswertung der Publikationen nur
einige Autoren hervorhebt.
Klaus Schreiber
Zurück an den Bildanfang