Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 8(2000) 1/4
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Catalogo del fondo italiano e latino delle opere di


00-1/4-438
Catalogo del fondo italiano e latino delle opere di gastronomia / [Fondation BING, Bibliothèque Internationale de Gastrononmie]. A cura di Orazio Bagnasco. - Sorengo : Edizioni BING. - 33 cm. - Lit. 1.200.000, $ 750.00. - (Bibliothèque Internationale de Gastronomie, Via Castelletto, 11, CH-6924 Sorengo, FAX 0041-91-9932429)
[6113]
Vol. 1. Opere a stampa : A - K. - 1994. - 928 S., 32 tav. : Ill.
Vol. 2. Opere a stampa : L - Z, manoscritti. - 1994. - S. 931 - 1874, tav. 33 - 64 : Ill.
Vol. 3. Indici, grafici. - 1994. - 988 S. : Ill., graph. Darst., Kt.

Einem großformatigen Prospekt für den vorliegenden Katalog ist unter der Rubrik Che cosa è la B.IN.G (so die von der Stiftung gewählte Schreibung) zu erfahren, daß diese in Vaduz registrierte gemeinnützige Stiftung auf Initiative ihres Präsidenten Orazio Bagnasco gegründet wurde und einen Zusammenschluß von "studiosi e appassionati di cultura gastronomica"[1] darstellt. Die in Sorengo im Tessin angesiedelte Bibliothek umfaßt ca. 3500 Drucke und Handschriften vom 14. Jahrhundert bis 1899, die aus verschiedenen Privatbibliotheken stammen, die meisten vermutlich aus der Sammlung von Orazio Bagnasco, dessen Exlibris auf allen im Katalog reproduzierten Titelblättern abgebildet ist. Obwohl die Sammlung prinzipiell Bücher in allen abendländischen Sprachen enthält, haben die in italienischer und lateinischer Sprache den größten Anteil mit 2073 Drucken und 77 Handschriften, die im vorliegenden Katalog unabhängig vom Erscheinungsort ausführlich und aufwendig beschrieben werden.

Die Beschreibung der im Verfasser- bzw. Sachtitelalphabet geordneten Drucke nimmt zumeist eine ganze Seite ein und ist nach einem gleichbleibenden Kategorienschema aufgebaut: Kopfzeile mit Verfassername (leider ohne Lebensdaten) und laufender Nummer; verkleinerte Reproduktion des Titelblattes (nur für Erstausgaben bzw. für die älteste in der BING vorhandene Ausgabe); diplomatische Wiedergabe des Titelblattes mit Angabe des Zeilenfalls. - Sprache des Textes; Verleger, Verlagsort, Drucker, Erscheinungsjahr, Druckermarke. - Bibliographisches und gemessenes Format; Umfangsangabe; Kollation; Einband; exemplarspezifische Angaben; Exlibris. - Fundstellen in Katalogen und Spezialbibliographien. - Inhaltserschließung nach formalen Kategorien (insgesamt 157) und Schlagwörtern (aus einem bei der BING erstellten Thesaurus von 907 Begriffen). - Weitere, nicht in der Bibliothek vorhandene italienische und/oder lateinische Ausgaben (nur mit Ort, Drucker, Jahr) auf Grund der Auswertung von Katalogen. - Annotationen (z.B. Widmungen, Datierungen, Inhaltsverzeichnis etc.) Da alle diese Angaben immer einen bestimmten Platz auf der Seite einnehmen, ergibt sich zwangsläufig viel unbedrucktes Papier: fortlaufender Satz mit typographischer Hervorhebung der Kategorien hätte den Umfang der beiden Textbände wohl um ein Drittel reduziert. Die Beschreibung der 77 Handschriften in Bd. 2, auf die hier nicht eingegangen wird, ist noch ausführlicher.

Typographisch nicht weniger aufwendig ist der Registerband gestaltet; da die in Spalten angelegten Register stets über die ganze Breite der Seite laufen entsteht auch hier viel unbedrucktes Papier. Wenig benutzerfreundlich sind wegen der Länge der Zeile alle fortlaufend gesetzten Texte, z.B. Erläuterungstexte; äußerst störend und unästhetisch dazu ist die Manie, daß sich Zeilen auf weißem Grund mit solchen auf grauem Hintergrund abwechseln. Register: 1. der Eintragungen wie im Hauptteil; 2. chronologisch; 3. nach Einheitssachtiteln; 4. Widmungsverfasser; 5. Vorbesitzer (Personen und Institutionen) mit z.T. ausführlichen biographischen und sammlungsgeschichtlichen Informationen (etwa zu Lord Westbury, aus dessen großer Kochbuchsammlung, die 1965 von Sotheby versteigert wurde, 112 Drucke und eine Handschrift in die BING gelangt sind); Sachregister nach 6. Kategorien und 7. Schlagwörtern (wobei dem Rez. nicht klar wurde, wie sich z.B. die in beiden Listen zu findenden Eintragungen unter aceto unterscheiden); 8. beteiligte Personen; 9. Druck/Erscheinungsorte; 10. Drucker und Verleger; 11. Herkunftsorte der Handschriften. Der zweite Registerteil erschließt alle im Katalog erwähnten Gastronomica, also nicht nur die aus dem Eigentum der BING, sondern auch alle in den Annotationen erwähnten weiteren Ausgaben nach Titel und Chronologie. Beiden Teilen sind graphische Darstellungen und Karten beigegeben.

Klaus Schreiber


[1]
Sie sind im Vorspann zu Bd. 1 des Katalogs namentlich aufgeführt; außer dem Präsidenten, Ing. Orazio Bagnasco, sind es die folgenden fünf Mitglieder: Principe Ferdinando del Drago Marescotti, Mesod Esayag, Dott. Giorgio Ghiringhelli, Avv. Markus Hasler, Avv. Candido Lanini und Principe Edmond Poniatowski. Man hätte Lust, sich in einschlägigen Who's whos und Adelskalendern über die Personen zu informieren. Das dritte Mitglied ist (wie gleichfalls dem Katalog zu entnehmen) Vizepräsident des Verwaltungsrats der Banca della Svizzera Italiana, die den Katalog durch ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht hat. (zurück)

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