Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 8(2000) 1/4
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Kürschners deutscher Literatur-Kalender. Nekrolog


00-1/4-156
Kürschners deutscher Literatur-Kalender. Nekrolog / Red.: Andreas Klimt. - München ; Leipzig : Saur. - 21 cm. - Bis 1936/70 (1999) im Verlag de Gruyter, Berlin
[5929]
1971/98 (1999). - XXXVI, 770 S. - ISBN 3-598-23687-5 : DM 398.00

Nur ein Jahr nach dem ersten, im Saur-Verlag erschienenen Jahrgang von Kürschners deutschem Literatur-Kalender,[1] legte der Verlag Ende 1999 auch schon den ersten Nekrolog-Band vor, der in der Berichtszeit an die beiden Vorgänger aus dem de-Gruyter-Verlag anschließt,[2] die zusammen ca. 9000 Namen enthielten, zu denen der neueste Band (diese und die folgenden Zahlen lt. Vorwort) 4573 Schriftsteller hinzufügt, die in der Berichtszeit verstorben sind bzw. solchen, die bereits vor 1971 verstarben, deren Tod aber erst nachträglich bekannt geworden ist, darunter selbst solche, die noch in den Nekrolog-Band von 1901/35 gehört hätten. Bekanntlich ist es mühselig, Todesdaten festzustellen, von den ganz bekannten Namen abgesehen, die auch in anderen Nachschlagewerken berücksichtigt werden oder denen die Presse mit Nachrufen gedenkt. So wurde jetzt auch der bereits 1996 verstorbene Literaturwissenschaftler Günter Albrecht im Nekrolog berücksichtigt, der in der Ausg. 61. 1998 (1999) fälschlich noch als lebend verzeichnet war. Dessen Artikel ist weitgehend unverändert: weggefallen ist natürlich die Adresse, doch auch der Hinweis auf seine Mitgliedschaft im Schriftstellerverband der DDR. Die lange Liste der Publikationen scheint unverändert übernommen zu sein; neu ist dagegen die Fundstelle in der neuesten Folge des Deutschen Literatur-Lexikons (DLL) (s.u. IFB 00-1/4-157). Da beide Lexika jetzt im selben Verlag erscheinen, ist ein Austausch von Material im Prinzip einfach, hat aber bisher offensichtlich nicht stattgefunden: im DLL wird Günter Albrecht weiterhin als noch lebend geführt, obwohl der Redaktion des Kürschner dessen Ableben spätestens Anfang 1999 zur Kenntnis gebracht wurde. Anderseits nennt der Artikel Georg Albrechtskirchinger im Kürschner-Nekrolog mehr Titel als das Auswahlverzeichnis im DLL. Hier ist also noch Platz für "Synergie-Effekte". Die am Schluß der Rezension des Literatur-Kürschner gestellte Frage nach dem symbiotischen Verhältnis der beiden Lexika ist derzeit noch nicht zu beantworten.

Die Behauptung des Vorworts, es handle sich bei den Artikeln des Nekrologs nicht um bloße Kumulationen, trifft am augenfälligsten auf die Fortführung der Schriftenverzeichnisse, vor allem aber auf die - z.T. erstmalige - Angabe von Sekundärliteratur zu (für ca. 3800 Autoren). Besonders auffällig und höchst nützlich sind die Hinweise auf Nachlässe (zu über 1100 Autoren mit 260 Standorten), wozu zahlreiche Verzeichnisse ausgewertet bzw. Archive und Bibliotheken befragt wurden, die auf S. XIX - XXXVI mit Titel bzw. Name und Anschrift aufgeführt sind. Wie seine Vorgänger bietet auch der neueste Band ein Gedenktage-Register in zwei Teilen nach Geburts- bzw. nach Todesjahren, innerhalb nach Daten.

Klaus Schreiber


[1]
Kürschners deutscher Literatur-Kalender / Red.: Andreas Klimt. - München ; Leipzig : Saur. - 21 cm. - Früher im Verlag de Gruyter, Berlin. - ISSN 0343-0936 [5254]. - 61. 1998 (1999). - Bd. 1 - 2. - XX, 1686 S. - ISBN 3-598-23581-X : DM 598.00. - Rez.: IFB 99-B09-365. (zurück)
[2]
1901/35 (1936). - VI S., 976 Sp. - 1936/70 (1973). - XIV, 871 S. (zurück)

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