Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 8(2000) 1/4
[ Bestand in K10plus ]
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Literatur zur deutschsprachigen Presse
- 00-1/4-089
-
Literatur zur deutschsprachigen Presse : eine
Bibliographie ; von den Anfängen bis 1970 / Gert
Hagelweide. - München [u.a.] : Saur. - 31 cm.
- (Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung ; 35). - ISBN
3-598-21284-4
- [0175] [4782]
- Bd. 10. 98385 - 110925 : Biographische Literatur: A - E ;
Herausgeber, Journalisten, Publizisten und Verleger
(haupt- und nebenberufliche) : Illustratoren,
Karikaturisten, Pressephotographen; Druckereibesitzer,
führende Fachleute der Zeitungstechnik, in
Anzeigenwerbung, Lesezirkel und Vertrieb ;
Publizistik- und Zeitungswissenschaftler, Pressejuristen.
- 2000
[ersch. Nov. 1999]. - XXI, 385 S. - ISBN 3-598-23480-5 :
DM 360.00
Der "Hagelweide-Tag"[1] fiel 1999 in den November, auch wenn der Verlag
dem Bibliographen das Siegel der Zuverlässigkeit, einmal im Jahr einen
Band vorzulegen, dadurch verweigert, daß er - schlechtem Usus folgend
- so ziemlich alle Publikationen der Monate November und Dezember
bereits mit dem Erscheinungsjahr 2000 herausbringt. Nachdem mit dem
genannten Bd. 9 die Darstellung des lokalen Pressewesens abgeschlossen
war, beginnt nun der pressebiographische Teil. Waren für diesen damals
die Bd. 10 - 12 vorgesehen, so sollen es nach der Einführung zu Bd. 10
(S. VIII) nunmehr die Bd. 10 - 13 sein, was nicht verwundert, enthält
doch Bd. 10 nur die Personen mit Anfangsbuchstaben A - E. Wieviele
Personen aus den im Zusatz zum Sachtitel genannten Personenkreisen es
insgesamt sind, teilt uns der Bibliograph leider nicht mit, und ihre
Zahl ließe sich auch durch Auszählen und Hochrechnen nicht mit
genügender Zuverlässigkeit ermitteln. Der erste Abschnitt nimmt nur
zwei Seiten ein und verzeichnet 45 einschlägige Sammelbiographien, die
dann neben zahlreichen anderen sonstigen Lexika (sie werden mit Siglen
zitiert, die auf S. XI - XV aufgelöst sind) für den nach dem Alphabet
der Personen geordneten Hauptteil ausgewertet werden. Dazu kommen
zahllose biographische Titel, die der Bibliograph durch Auswertung der
Presse selbst sowie der einschlägigen Fachzeitschriften ermittelt hat.
In diesen Nachweisen, die vielfach Personen von bloß lokaler Bedeutung
betreffen, liegt das besondere Verdienst der Bibliographie, auch wenn
es sich bei den allermeisten dieser Zitate um entsprechend kurze
Mitteilungen (meist aus Anlaß von Jubiläen oder als Nachrufe
erschienen) handelt. Sie ließen sich unter der Rubrik Biographische
Literatur, Werk und Wirkung subsumieren, die aber als solche nicht
ausgeworfen ist; sie begegnet nur bei Personen mit umfangreicher
Literatur, die dann zunächst nach Bibliographien und Werke,
Teilsammlungen, Briefe rubriziert ist. Wenn der Bibliograph "bei
Schriftstellern und Dichtern, deren Hauptwerk nicht in der Publizistik
lag, ... innerhalb der biographischen Literatur eine grobe Auswahl
[trifft], um dem künftigen Rechercheur wenigstens eine erste
Handreichung zu geben", geht er wohl doch manchmal unnötig weit. Es
betrifft dies z.T. Personen, die zwar auch "Publizisten" waren, die
man aber trotzdem hier nicht unbedingt suchen wird (unter den
Ausländern etwa V. G. Belinskij oder B. Constant, die dann auch nur
mit deutschsprachigen Monographien vertreten sind). Man kann gespannt
sein, wie mit Goethe verfahren wird. Bedauerlich ist, daß der
Bibliograph es unterlassen hat, bei den behandelten Personen die
Lebensdaten anzugeben, was in aller Regel leicht möglich gewesen sein
müßte, zumal der Anteil der nach Autopsie verzeichneten Titel sehr
hoch ist. Die Übersichtlichkeit wird dadurch beeinträchtigt, daß die
Verfasser fett gesetzt sind, die Namen der behandelten Personen
dahinter fett kursiv erscheinen und allein deswegen weniger ins Auge
fallen. Auch sind die Artikel in den bekannten Literaturlexika stets
mit vollen Angaben unter den Namen der Lexikonbearbeiter zitiert, so
daß Kosch und Brümmer auf fast jeder Seite z.T. mehrfach begegnen.
Sieht man durch das erwähnte Sigelverzeichnis und findet etwa beim
Kosch, daß dessen 3. Aufl. nur bis Bd. 2 (1969) ausgewertet wurde, so
wird man wieder schmerzlich daran erinnert, daß die Berichtszeit des
Hagelweide bei 1970 endet. - Desungeachtet ist auch der biographische
Teil des Hagelweide eine wahre Fundgrube für Material, das so bisher
noch nie nachgewiesen wurde.
Klaus Schreiber
- [1]
- Vgl. die Rez. des vorhergehenden Bd. 9 (1998) in IFB 98-3/4-220.
- Bd. 9. 89199 - 98384 : Länder außerhalb des deutschen Sprachraums:
Afrika, Amerika, Asien, Australien, Europa ; deutschsprachige
Literatur zur Presse des Auslands ; Literatur zur Presse der deutschen
Minderheiten (deutsch und fremdsprachig). - 1998. - XVII, 348 S.
- ISBN 3-598-21307-7 : DM 360.00.
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